Warum ein anderes, unübliches Wort?
Mit dem Wort Locus, das bewusst nicht mit dem deutschen K, sondern mit dem lateinischen C geschrieben ist, wollen wir uns einerseits von den üblichen Begriffen wie Toilette, WC usw. absetzen, andererseits aber auch eine neu „Epoche“ einläuten, einen neuen Anfang im Umgang mit einer uralten „Sache“ definieren: der Notdurft. Wir wollen sozusagen die „Durft“ von der „Not“ befreien und die damit verbundene Tätigkeit als kulturellen Akt verstehen.
Wir können damit das „Müssen“ zwar nicht aus dem Reich der Notwendigkeit ins Reich der Freiheit überführen, wir können jedoch die Räume, in denen es geschieht, und die Utensilien derer die Verrichtung bedarf, zu einem angenehmen, komfortablen und schönen Ort vereinigen. Einen, den man nicht meidet, sondern den man gerne aufsucht. Den man nicht unmittelbar nach dem „Geschäft“ so schnell wie möglich verlassen möchte, sondern erst dann, wenn man sich wieder für die Öffentlichkeit zurecht gemacht hat. Einen Ort mit Aufenthaltsqualität, an dem Kommunikation nicht nur möglich, sondern erwünscht ist.